Von der Ericsson zur Prosharp AS 2001



Die Entwicklung:
Bild 1. Die einfache Tastensteuerung der ersten Ausführung. Jeder Durchgang musste neu gedrückt werden.
Bild 2. Die zweite Ausführung. Die Anzahl Durchgänge konnte bereits mit einem Drehknopf vorgewählt werden.
Bild 3. Die aktuelle Maschine mit selbstzenrierendem Kufenhalter und digitalen Schaltflächen.
Das erste Modell, das um 1985 als "Ericsson" auf den Markt kam wurde entwickelt und produziert von einem findigen Unternehmer Namens Magnus Ericcson in Schweden. Der Mechanismus ist bis zu den modernen Modellen weitgehend gleich geblieben. Die Steuerung war aber noch sehr einfach gehalten. Ein Startknopf mit Auswahl für Schleifen oder Dressing und 2 Tasten, je vor und zurück.
Ich hatte damals bei Wüthrich-Sprt in Langnau mit einer der ersten Maschinen dieses Typs gearbeitet.
Nach einigen Modifikationen ist die Bedienung bei den heutigen Modellen auf einem Stand, der unzählige Optionen bietet.
Später wurde Ericsson von der Organisation "Prosharp" übernommen und weiter entwickelt. Die genau gleiche Maschine wird von der bekannten Firma für Skiservicezubehör MONTANA als "MONTANA AS 2001" vertrieben.
Die Prosharp AS 2001 ist für mich eine der besten Schlittschuhschleifmaschinen. Genau, effizient, vielseitig und sehr zuverlässige Ergebnisse. Das setzt selbstverständlich voraus, dass die Grundeinstellung immer genau stimmt. Gerade dieser Unerhalt kann von einer begabten und interessierten Bedienperson selbst gemacht werden
Nun ein Beschrieb der Funktionen und Bedieung. Stand ca. 2012.
Bei späteren Modellen sind noch einige Modifikationen dazugekommene. Diese behandle ich bewusst nicht in diesem Beitrag, da ich mit diesen keine Erfahrung habe. Die wichtigste Neuerung ist die selbstzentrierende Kufenklemme. Eine entscheidende Verbesserung.
Der Schleifvorgang ist selbsttätig. Der Schlittschuh oder eine einzelne Kufe wird im Führungsteil auf einer genauen Schiene über die Schleifeinheit geführt. Die Kufe wird in der Halteklemme ausgerichtet und mit dem Spannhebel festgezogen. Nach Auswahl der Anzahl Durchgänge wird der Schleifvorgang selbsttätig ausgeführt. Anschliessend beendet die Maschine den Vorgang.
Die Kufenausrichtung: unterhalb der Halteklemme befinden sich im Abstand von 60 mm zwei kleine Rollen, die die richtige Position der Höhe linear bestimmen. Die Kufe muss gleichmässig auf die beide Rollen abgestellt werden. Dazwischen liegt ein Kontrolltaster, der den Startvorgang freigibt. Das verhindert, dass mit einer schlecht eingespannten oder zu stark abgeschliffenen Kufe gestartet werden kann. Allenfalls könnte die Einspannklemme beschädigt werden. Wichtig: diese Einstellung ist Grundlage für genaue und störungsfreie Arbeit.
Schleifantrieb mit einem Flachriemen vom Motor auf die Welle der Schleifeinheit. Das ergibt einen sehr ruhigen Lauf der Schleifscheibe.
Anpressdruck: mit einem einstellbaren Gegengewicht. Das ergibt weitgehend gleichbleibenden Druck auf die Kufe.

Der Abrichtkopf mit dem Z-Falz System.
Abrichten des Schleifradius.
Die Abrichtvorrichtung ist grundsätzlich immer noch gleich wie beim ersten Modell, das um 1985 als "Ericsson" auf den Markt kam.
Eine etwas ungewöhnliche Lösung. Ein Gewinde mit einer Diamantspitze wird mit einem einfachen Support als horizontaler Bogen geführt. Der Radius wird mit der Position längs über der Schleifscheibe bestimmt. Mittig über der Scheibe wird genau Plan abgerichtet. Je weiter nach aussen wird der Radius stufenlos stärker. Die Radiusstufen sind auf einer Skala von 30 bis 10 mm eingeteilt. Die Abstufungen geraten sicher weniger genau als bei Systemen mit direkt radialer Abrichtung. Trotzdem wurde diese Vorrichtung bis heute grundsätzlich nicht verändert. Sie hat sich erstaunlich gut bewährt.
Der Abrichtvorgang: zuerst Wälhlschalter auf Stufe "0" (null), dann die Schleifeinheit mit der Feststellklinke in der entsprechenden Radiusposition fixieren. Dann mit drehen des Gewindeschaftes die Diamantspitze ein bis zwei mm an die Schleifscheibe heranführen. Jetzt Antrieb starten. Dann den Diamant vorsichtig weiter drehen. Sobald ein leichter Kontakt entsteht, den Diamant gleichmässig hin und her bewegen. Darauf achten, dass wenig, aber gleichmässig Material abgetragen wird. Nach beenden, Fixation lösen. Die Scheibe ist nun bereit zum Schleifen.
Der Z-Falz: eine spezielle Option. Mit einer besonderen Einstellung kann man die Schleiffläche so abrichten, dass in der Mitte der Scheibe ein schmaler Kamm entsteht. Dieser schleift dann eine schmale Nut in die Mitte der Kufe. Soll Führung und Gleiten verbessern. Hat sich bisher nicht verbreitet durchgesetzt.

Einstellen der Kufendicke:
Auf der Rückseite der Schleifeinheit befindet sich der arretierbare Drehknopf. Er ist mit einer Skala in mm für die Kufendicke versehen. Damit wird der Schleifarm mit der Schleifscheibe nach hinten oder vorne verschoben um die richtige Einstellung zu finden. Mit ganz nach vorne drehen des Schleifarmes wird zum Auswrchseln der Schleifscheibe auf der rechten Seite Platz geschaffen, um die Hatemutter zu erreichen
Eine Kufendicke von 3mm ist die Grundeinstellung. Daher muss die Einstellskala beim Abrichten immer auf 3 mm gestellt werden. Mit einer Kufendicke von 3 mm kann ohne umstellen direkt weiter gearbeitet werden.
Für einen anderen Kufendurchmesser muss zuerst auf der Grundeinstellung abgerichtet werden. Dann anschliessend die aktuelle Dicke einstellen. Für ein weiteres Abrichten wieder auf 3 mm. usw.
Beispiel:wird eine Kufe von 4 mm bearbeitet, wird zum Abrichten auf 3 mm gestellt. Anschliessend für den Schleifvorgang auf 4 mm.
(Anmerkung: Diesen Vorgang zu verstehen, und richtig auszuführen, ist nicht ganz einfach. Aus nicht verstehen können, oder wollen, passieren da die meisten Bedienungsfehler. Das neuste Modell hat nun selbstzentrierende Spannbacken. Die Kufenmitte wird mit einspannen automatisch eingestellt. Das vereinfacht diesen Vorgang).

Die Steuerung:
Von links: Not aus Schalter mit Schlüssel. Damit wird die Maschine auch normal ein- und ausgeschaltet.
Einstellknopf für diverse Vorgänge. Das ist der Zentrale Teil der Steuerung.
POS "0" für Abrichten. Die Schebe läuft ohne Vorschub. Nur für den Abrichtvorgang.
POS "1" macht einen Durchgang. Dieser kann mit der Starttaste hin/her gesteuert werden.
POS "2" macht 3 Schleifdurchgänge.
POS "3" macht 7 Schleifdurchgänge.
POS "4" macht einen Durchgang, ohne einschalten der Schleifscheibe. Wird zum Einstellen der Schablone für Profiling benötigt. Dieser kann mit der Starttaste hin/her gesteuert werden.
Einstellknopf für Geschwindigkeit. Der Vorschub kann in 10 Stufen "langsam bis schnell " eingestellt werden. Die tiefste Stufe (1) arbeitet für alle Anwendungen am besten.
Wenn ich mit dieser Maschine arbeite, benütze ich für alle Funktionen ausschliesslich Stufe 1. Dieser Schalter ist eigentlich überflüssig.
Der Starttaster. Damit werden alle Funktionen gestartet oder gesteuert.
Schleifen von Kufenprofilen. Eine zusätzliche Möglichkeit.
Da gibt es viele verschiedene Systeme. Jeder Hersteller reklamiert für sich das beste. Schon die erste Ausführung von Ericsson hatte das eingerichtet.
Längsprofil bedeutet die Form der Kufe auf der gleitenden Seite. Diese wird mit einer Schablone als Vorlage über eine Tastrolle auf die Schleifeinheit übertragen. Es gibt dafür viele theoretische Grundlagen.
Eine Abhandlung dieser allen Möglichkeiten würde innerhalb dieses Berichtes zu weit führen. Ausserdem wird diese Möglchkeit nicht häufig angewendet.
Wer sich damit befassen möchte, orientiert sich am besten auf einer der vielen Webseiten zu diesem Thema. Alles darüber ist da sehr ausführlich zu finden.
Randbemerkung: seit der Übernahme von Prosharp durch "BAUER" ist die Unterstützung der Prosharp Produkte teilweise mangelhaft.
Die finnische Firma "PARDUC" baut eine Kopie der AS 2001 (P 40), sowie der Skatepal pro 3 (A 35), die mindestens vergleichbar oder besser sind. Nicht originale Schleifscheiben und Zubehör in hervorragender Qualität zu den Prosharp Maschinen sind da auch zu finden.
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