Spinner. Das andere Abrichtsystem.
Das Spinnersystem wird in vielen gängigen Maschinentypen zum teil allein oder als Zusatzausrüstung verwendet. Die dargestellten Beispiele beziehen sich auf die CagOne Pro.

Die meisten Abrichsysteme für keramische Schleifscheiben sind so konstruiert, dass eine Diamantspitze in einer geführten Kurve radial über die Scheibe geführt wird. Dabei wird die Scheibe mir einer halbrunden Aussenform versehen. Jeder beliebige Radius ist damit möglich. Es braucht sehr sorgfältiges Arbeiten und und einige Erfahrung.

Der Spinner ist eine Rolle mit einer diamantbeschichteten, vorgeformten Rolle. Das Sortiment umfasst Rollen für normale Radien, und die für Flat-Bottom (FBV) in allen erforderlichen Ausführungen. Für jede gewünschte Form muss der entsprechende Spinner eingesetzt werden. Beim Kontakt der laufenden Scheibe mit der Rolle wird ganzflächig wenig Material abgetragen und damit die Scheibe geformt. Mit dem Spinner wurde es erst überhaupt möglich, den Flat-Bottom herzustellen.

Spinnerabrichtung ist sehr einfach auszuführen . Mit dem seitlichen Hebel wird die Scheibe kurz auf den Spinner gedrückt.1 bis 2 Mal für je 1 bis 2 Sekunden. Damit wird die Scheibe mit der gewählten Form versehen. Einstellungen (Anfangshöhe, Kunstlaufkufen) werden dabei nicht verändert. Bei vielen Maschinen lässt er sich meist mit wenig Platzbedarf fest einbauen. Bei handgeführten Maschinen werden teilweise mobile Zusatzgeräte verwendet
Der Spinner kann mit dem zentralen Einstellgewinde genau auf die Kufenmitte ausgerichtet werden. Einstellen der Kufenbreite erfolgt mit der zentralen Einstellschraube. Eine halbe Umdrehung bewirkt ca.1mm + - Kufendicke. Er liegt ideal im geschlossenen Auffangbereich von Staub und Abtrag. Der Staub wird vom angeschlossenen Staubsauger laufend weggezogen. Gröbere Partikel sammeln sich im Auffangfach des Abdeckteils und können mühelos mit dem Staubsauger entfernt werden.


Spinner für erweiterte Möglichkeiten.
Das sogenannte Flat Bottom System V-Form, entwickelt von Blackstone (FBV). Mit dem flachen Boden soll bei starkem Grip trotzdem eine gute Wendigkeit ergeben. Es hat sich als geeignete Alternative für gewisse Optimierungen, aber auch als definitive Anwendung bewährt. Solche Formen zu erstellen ist nur mit dem Spinnersystem möglich.
Das richtige Abrichten mit dem Spinner.
Die Scheibe mit dem seitlichen Hebel an den Spinner fahren. Nur kurzen Kontakt, bis der Spinner schnell dreht. Dann etwas von der Scheibe zurückfahren. Das etwa 2 bis 3 mal wiederholen. Der Spinner macht die beste Arbeit mit dem Wiedererstand während der Beschleunigung. Länger mitdrehen lassen ergibt wenig Wirkung und würde zudem das Lager überlasten.
Diamantbeschichtete Scheibe mit vorgefertigtem Radius von CagOne.

DIE NEUE DIAMANTSCHEIBE.
Eine vielversprechende neue Möglichkeit:
CagOne Canada bietet neu eine diamantbeschichtete Metallscheibe mit vorgefertigtem Radius an. Durchmesser 150 mm. Momentan in den Radien von 7/16 Inches (11mm), 1/2 Inches (13mm), und 5/8, Inches (16mm). Das sind die am meisten verwendeten Radien.
Damit fällt das (Systembedingt) aufwändige Zwischenabrichten weg. Gerade die besonderen Programme der Profiling-Maschine könnten damit in vernünftiger Zeit besser ausgeführt werden. Eine solche Scheibe soll eine Gebrauchsdauer für 700 bis 1000 Paar Kufen haben. Diamantscheiben erzeugen erfahrungsgemäss gute Ergebnisse. Eine Scheibe mit 1/2 Inches (13 mm) habe ich nun am 22.10.2024 erhalten. Sieht gut gefertigt aus. Funktioniert gut. Aber Achtung! Die Scheibe steht nicht in der Mitte der Kufe. Die CagOne Maschinen sind nicht darauf eingerichtet, die Scheibe oder den Kufenhalter seitlich zu verschieben. Die Mitteneinstellung wird mit abrichten der Scheibe gemacht. Die neueren haben selbstzentrierende Kufenhalter.
Mit Distanzscheiben von 0,3 mm die auf der Antriebswelle hinter die Scheibe gelegt werden, lässt sich das einfach und ausreichend anpassen, so dass für alle Kufenmasse eingestellt werden kann. Voraussetzung ist, dass die Scheibe in der Grundeinstellung weit genug nach Innen steht.
Die Diamantscheibe arbeitet vorzüglich. Ein sauberer Rundlauf und genügend Abtrag.
Die Diamantscheibe macht die Arbeit mit dieser Maschine einfacher und schneller. Der Schleifvorgang kann mit der nötigen Anzahl Durchgänge ohne Abrichten durchgezogen werden . Auch ist der Schleifvorgang mit der geführten Kurve der "Profiling-Maschine" für die Arbeit mit Diamantscheiben speziell geeignet. Für den eigentlichen Schleifvorgang (Schnellschliff) ist das eine wirkliche Verbesserung.
Diese Scheibe habe ich nun auch mit der Prosharp AS 2001 ausprobiert. Sie ist schwerer als eine keramische. Mit dem einstellbaren Anpressdruck der AS 2001 ist das gut auszugleichen. Auch ist die Schleifeinheit seitlich einstellbar für die Mitteneinstellung. Die guten Laufeigenschaften haben sich mit der Prosharp bestätigt.
Inzwischen habe ich mit der Scheibe Radius 16 mm ca. 100 Paar Mietschlittschuhe geschliffen. Die Scheibe läuft immer noch gut. Die Abtragsleistung hat aber schon etwas nachgelassen. Ich denke nicht, dass man mit einer Scheibe 700 Paar bearbeiten kann. Die Hälfte wäre ja schon recht gut. Um ganze Serien zu schleifen (Miete usw.) bringt das einige Vorteile. Kein Neuabrichten, keine Umstellungen.
Anmerkung: CagOne Kanada bietet eine neue Maschine an, die ausschliesslich für den Einsatz mit der Diamantscheibe. ausgerüstet ist. Mit einer selbstzentrierenden Klemme. Sicher eine ernsthafte Option.
Projekt Abrichtteil für Prosharp AS-Modelle. Mit Spinner.
Der originale Abrichtkopf von Prosharp ist zwar sehr genial und Zuverlässig. Dafür etwas umständlich in der Anwendung. Länger schon habe ich eine Idee im Kopf wie man diese Vorrichtung vereinfachen könnte.
Eine Konstruktion mit einem Spinner-System habe ich als machbar angesehen. Die leichte Rolle erzeugt in der Anwendung keinen Seitendruck und braucht daher nicht einen allzu massiven Support. Das müsste recht einfach zu bauen sein.

Der originale Abrichtkopf. Die Diamantspitze am Gewinde wird in einem horizontalen Bogen um die Scheibe geführt. Zuerst wird die Scheibe mit der Feststellklinke fixiert. Dann dreht man die Diamantspitze zur Scheibe bis Kontakt entsteht. Mit gleichzeitig langsam Hin und Her bewegen des Drehteiles das Gewinde vorsichtig an die Scheibe führen, bis deren Stirnseite schön sauber abgerundet ist. Etwas umständlich...Je nach Position über der Scheibe wird der Radius enger oder weiter. Nach dem Abrichten muss das Gewinde mehrere Drehungen zurückgestellt werden damit die Spitze beim zurückfahren nicht mit der Scheibe kollidiert. Effizient aber Etwas umständlich...

Der Spinner ist ein Werkzeug um keramische Schleifscheiben zu formen. Die Rolle ist vorgeformt und auf der Innenseite mit feinen Diamantsplittern beschichtet. Drückt man diese auf die drehende Scheibe, dreht die Rolle mit, dabei wird etwas Material abgetragen und so die Form übernommen.
Spinner werden häufig angewendet, um spezielle Muster wie Flat Bottom (FBV) zu erstellen. Sie eignen sich aber auch vorzüglich für normale Radien. Der Spinner ist eine einfache und sichere, aber etwas teure Lösung um keramische Schleifscheiben abzurichten. Für jeden Radius oder FBV braucht es einen separaten Spinner. Die Anwendung ist einfacher als Einspitzdiamanten. Das Ergebnis vergleichbar gut.

Parduc in Finnland stellt ein gut gemachtes Werkzeug her, mit dem man bei handgeführten Maschinen das Spinner-Rollensystem verwenden kann.
Mit diesem ist ein geeigneter Trägerteil für die Rolle bereits vorhanden. Die Rolle kann mit einem Weg von ca. 8 mm seitlich eingestellt werden. Ausreichend um auch die Mitte von breiteren Kufen auszurichten.
So entschloss ich mich, den Träger zu beschaffen um zu sehen, was sich daraus machen lässt.
Ein ähnlicher Support ist auch bei CagOne Kanada im Angebot. Das eher als Ersatzteil für die eigenen Maschinen.

Einfach.
Mit Winkelelementen hatte ich einen Support anstelle des originalen Abrichtkopfes angebracht.

Mit dem originalen Abrichtkopf hat man die Schleifscheibe an das Abrichtwerkzeug herangeführt. Also müsste das mit dem Spinner auch gehen. Mit dem Spinner wird dieser Vorgang sogar einfacher. Heranfahren, zwei bis dreimal kurzen Kontakt und fertig!
Der Spinner steht beim Abrichten immer am genau gleichen Punkt (Seite und Höhe). Um den Vorgang zu steuern wird die vorhandene Einstellspindel verwendet. Die Präzision wird damit nicht weiter beeinflusst. Die Rolle bleibt mit der Endabschaltung nahe an der Schleifscheibe stehen. Jetzt kann mit der Höheneinstellspindel genau und kontrolliert der Abrichtvorgang gesteuert werden. Die Arbeitshöhe der Scheibe pendelt sich damit fortlaufend richtig ein. Als willkommene Option kann nun die Kufenbreite direkt am Rollenlager eingestellt werden. Damit kann auf der eingestellten Position ohne umstellen neu abgerichtet werden. (Für eine Änderung von 1 mm Breite braucht es ca. eine Umdrehung.)
Das richtige Abrichten mit dem Spinner: Den Führungsarm mit der Halteklinke gegen unten arretieren. Mit der Höheneinstellspindel die Schleifscheibe nach oben an den Spinner fahren. Nur kurzen Kontakt, bis der Spinner schnell dreht. Dann etwas von der Scheibe zurückfahren. Warten bis der Spinner wieder stillsteht. Das etwa 2 bis 3 mal wiederholen. Der Spinner macht die beste Arbeit mit dem Wiedererstand während der Beschleunigung. Länger mitdrehen lassen ergibt wenig Wirkung und würde zudem das Lager überlasten.
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