Halbautomatische Schleifmaschinen für Schlittschuhe führen den Schleifvorgang nach Vorgaben selbsttätig aus.

Diese werden auch gerne als "Idiotensichere Maschine" bezeichnet, mit der Jedermann ohne Vorkenntnisse arbeiten kann. Die Grenzen dieser Behauptung möchte in meinen Berichten etwas aufzeigen.

Das Einspannen einer Kufe und mit dem Startknopf laufenlassen ist nur ein sehr kleiner Teil vom Ganzen. Verstehen der Vorgänge, Wie und wann Abrichten der Schleifscheibe, Beurteilen können wie viel Bearbeitung die Kufe braucht. Dann feststellen ob die Bearbeitung wirklich genügend ist. Auch das fertig Präparieren der Kufen (Deburring). Das alles gehört auch dazu.
Nur durch gewissenhaftes Arbeiten, hinterfragen und Erfahrung erwirbt man sich das nötige Fachwissen. Das häufigste Problem bei der Arbeit mit Halbautomatischen Maschinen ist der Mensch als Bedienperson

Zu den bekannten automatisierten Maschinen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Eine der ersten war die Ericsson AS 2001 die etwa 1985 als erste auf dem Markt erschien. Sie hat einen Führungsteil der auf einer Schiene über die Schleifeinheit geführt wird. Darin wird die Kufe mit einer Klemme festgehalten. An Anfang und Ende wird die Laufrichtung mit einem Endschalter umgekehrt bzw. gestoppt. Das Schleifmittel ist eine keramische Scheibe.

Die modernen Prosharp AS 2001, Prosharp AS 1001, und Parduc P 40 sind klar auf diesem Muster aufgebaut und fast bis zur Perfekten optimiert worden.
Die Cag One Speed folgt dem gleichen Grundsystem. Sie ist aber in Technik (Abricht/Einstellwekzeug) und Bedienung umfassend durchgedacht.
Bei den meisten dieser Maschinen wurde Anfänglich auf die Grundeinstellung abgerichtet. Das entspricht meist einer Spielerkufe von 3 mm Kufendicke.

Einzig auf dieser Einstellung kann also für Spielerkufen im Bereich 2,7 bis 3,1 mm abgerichtet, und ohne weitere Massnahme direkt geschliffen werden.  

Andere Durchmesser müssen dann nach dem Abrichten entsprechend eingestellt werden. Das führt dazu, dass für jedes neue Abrichten auf die Grundeinstellung gegangen werden muss, und umgekehrt.

Hier passieren sehr viele Einstellungsfehler. Teils aus Unkenntnis, aber auch Vergesslichkeit, Besserwisserei, usw. 
Anders bei der Speed One. Da wird die Mitte auf der Scheibe selbst anhand des gewählten Kufenurchmessers ausgerichtet. Eine exzentrische Hülse im Einstell-Abrichtwerkzeug verschiebt den Träger des Abrichtdiamanten mit einstellen des skalierten Drehrades entsprechend  über der Scheibe. 
Eine geniale Lösung. Damit kann immer auf dem eingestellten Kufenmass direkt abgerichtet werden.

Die Hauptsächlichen Kategorien halbautomatischer Schlittschuhschleifmaschinen.

Zum einen die Maschinen, die mit einer herkömmlichen Keramischen Scheibe arbeiten  und die Andern die mit einer vorgefertigten Metallscheibe mit Diamantbeschichtung ausgerüstet werden.

1.Traditinelle Systeme (Keramische Schleifscheibe).

Beispiele: Prosharp AS 2001

Speed One Diamond von Cag One 

Parduc P 40 usw.

Selber gearbeitet habe ich nur mit den Modellen Prosharp und der Speed One .

Die traditionelle Schleifscheibe muss in regelmässigem Abstand neu in Form gebracht werden. Sie wird damit laufend im idealen Zustand gehalten.

Dies zu erreichen bedingt aber gute fachliche Kompetenz der Bedienperson. Hier stösst die automatisierte Maschine erstmals an eine Grenze. Die Bedienpersonen müssen sich die nötigen Kenntnisse zuerst  aneignen können (oder wollen). 

Beim Abrichten entsteht Abtrag von der Schleischeibe. Beim schleifen entsteheht Metallstaub. Beides trägt immer etwas zur Verschmutzung der Umgebung bei.  Jdealerweise wird das mit einer Absaugvorrichtung weggezogen.

2. Maschinen die mit einer diamantbeschichteten (vorgefertigten) Scheibe arbeiten.

Beispiele: Prosharp Skatepal pro 3.

Alle Sparx ES und PS. (Drei Generationen).

Prduc A 35.

Und die neuesten:

Advantedge von BAUER-Prosharp. Eine sehr interessante neue Entwicklung.

CagOne Diamond. Eine neue SpeedOne die ausschliesslich mit einer Diamantscheibe ausgerüstet wird.

Diese Maschinen sind alle mit einer selbstzentrierenden Kufenklemme ausgestattet. Das ergibt eine weitere Vereinfachung der Bedienung. 

Selber gearbeitet habe ich nur mit den Modellen von Prosharp und SPARX. Und nur kurz mit der CagOne.

Die vorgefertigte Schleifscheibe besteht aus Metall und ist mit einem normalen Radius oder FBV geformt. Für die einzelnen Radien oder FBV braucht es die entsprechend gearbeitete Scheibe für jede Anwendung. 

Diese haben den Vorteil, dass sie nicht neu abgerichtet werden müssen. Die Maschine braucht keine Vorrichtung für Abrichten. Die ganze Schleifeinheit ist bei den meisten sehr leicht.

Der wichtigste Faktor ist dabei die viel einfachere Bedienung. Das technisch anspruchsvolle Abrichten einer Scheibe entfällt. Die Radiusauswahl wird einfach mit einsetzen der richtigen Scheibe gemacht.

Grundsätzlich sind die Produkte mit vorgefertigten Schleifmitteln in der Bedienung einfacher. Weil diese Werkzeuge gebrauchsfertig sind und es bleiben, sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein genaues Ergebnis schon erreicht. Es entsteht auch merklich weniger Begleitende Verschmutzung. Dieser Metallstaub sollte aber auch abgesaugt werden. Die ES-Modelle von Sparx haben sogar eine integrierte Absaugeinrichtung mit Filter.

Die Schleifmittel nutzen sich aber langsam ab und verlieren an Wirksamkeit bis zum Ende der Nutzung. Dabei besteht eine gewisse Gefahr, dass zu lange mit einer wenig wirksamen oder nicht mehr genauen Scheibe gearbeitet wird. 

Prosharp gibt für die Skatepal pro 3 an, dass mit einer Scheibe ca. 500 Paar Schlittschuhe geschliffen werden können. CagOne gibt sogar 700 bis 1000 Paar an. 

Meine Erfahrungen mit der Prosharp Skatepal pro 3, aber auch mit einer Diamantscheibe von CagOne, haben gezeigt, dass die Leistung nach 150 bis 200 Paar nachlässt. Das ist nicht so einfach festzustellen (Erfahrung, Fachwissen). Von da an ist auch die Qualität der Kanten nicht mehr sicher ausreichend. Um hohen Ansprüchen gerecht zu bleiben, ist eine Überwachung nach Anzahl unumgänglich. Der Zustand einer Scheibe kann von blossem Auge nicht festgestellt werden.

SPARX und die Bauer Advantedge haben eine Kontrolle mit elektronischer Überwachung. Auf einem Microchip im Schleifring wird dessen Laufzeit überwacht. Wenn die Laufdauer aufgebraucht ist, kann mit diesem Ring nicht mehr gestartet werden. Von Auge sieht die Struktur noch einwandfrei aus. Mit der vergleichbare geringen Anzahl an Bearbeitungen wird der Qualtätsstand hoch gehalten. Vom Schleifmittel her gesehen ist das die teuerste, aber beste Lösung der bekannten Halbautomaten. Mit einer fast selbsterklärend zu bedienenden Steuerung und logischer Arbeitsweise kommen allen voran die Sparx ES /PS 200 und ES/PS 300 und die Bauer Advantedge den Anforderungen als Maschine für Jedermann am nächsten.  

Wie bei allen Schleifvorgängen muss am Ende der entstandene Grat auf der Kante abgerichtet oder entfernt werden. Da gibt es keine generelle Lösung. Das hängt von Erfahrungen, aber auch von den unterschiedlichen Ausführungen der Kufen ab.

Genaueres auf der Seite "Richtiges Schleifen und Kantenfinish"

Und damit stellt man nochmals fest: Erworbenes Wissen und Erfahrung sind die wichtigsten Punkte. Auch bei automatisierten Schleifmaschinen.